Zeiten wie diese erfordern besondere Maßnahmen! Deshalb haben sich Beate Färber-Venz, Venz Logistik, und Christine Reiterer, QuintLog – Ihr Logistikschulungspartner, dazu entschlossen auch tatkräftig mitzuhelfen.
Derzeit werden täglich die Helferinnen – absichtlich ohne * oder Binnen-I, denn helfen ist leider nach wie vor weiblich und schlecht bezahlt, wie Martina Madner von der Wiener Zeitung in ihrem Artikel „Frauen, die das System erhalten“ am 21.03.2020 schrieb – von Fenstern und Balkonen aus beklatscht. Doch hinter den Dingen, die dringend benötigt werden wie Masken, Schutzbekleidungen und Desinfektionsmittel bzw. vermeindlich knapp werdende wie Klopapier, stecken viele fleißigen Hände und Hirne:
Jene der Logistiker*innen im Lager, in Speditionen, auf der Straße und im Büro. Sie müssen mit eingeschränkten Ressourcen im Hintergrund das System am Leben erhalten und Ärzt*innen, Krankenhäuser und uns alle mit dem versorgen, was wir täglich brauchen oder zu brauchen glauben. Sie stehen vor neuen Herausforderungen, weil manche Quellen und Transportwege abgeschnitten sind.
Es wäre schön, wenn diese Menschen in die nächsten Klatschrunden um 18 Uhr bewusst mit eingeschlossen werden.
Einrichtungen der Caritas für Wohnungslose sind gerade in Zeiten von Corona wichtige Anlaufstellen für jene, die nichts mehr haben. Egal welchen Alters und welcher Herkunft sie sind. Nach dem Stillstand im Bereich Gastronomiebelieferung hat Beate Färber-Venz bei Doris Chvatal von der Caritas Wien, angefragt, ob es Bedarf für Transportleistungen gibt. Wie Logistikerinnen eben so sind, hat sie spontan und schnell ihre Hilfe angeboten, diverse Transporte wie Abholungen von Sachspenden bei diversen Unternehmen und Anlieferungen zu den Einrichtungen kostenlos zu übernehmen. Seitdem sind zwei bis drei LKW der Venz Logistik im Caritas-Einsatz. Mittlerweile ist auch die Sachspende von 30 Paletten Mineralwasser nahezu vollständig an die Caritas-Einrichtungen ausgeliefert.
Bevor die Lieferungen durchgeführt werden können, müssen sie jedoch zuerst für die Einrichtungen kommissioniert werden. Wussten Sie, dass die Caritas nur in Wien 36 Einrichtungen für Menschen in Wohnungsnot betreut? Darunter bekannte wie die Gruft und den Canisibus, aber es sind noch viele weitere. Und das sind nur jene der Caritas. Dazu kommen noch welche vom Hilfswerk, Volkshilfe und diversen privaten Vereine wie die VinzRast. Hier werden Menschen versorgt, die man in einer Stadt wie Wien oft nicht sehen möchte. Die aus irgendwelchen Gründen auf der Straße landen oder sonst in prekären Situationen leben. Und wer weiß, wie viele es nach der Corona-Krise sein werden.
Beate Färber-Venz fragte bei ihrer Vorstandskollegin Christine Reiterer nach, ob sie Menschen kenne, die bereit wären ehrenamtlich zu helfen. Und auch sie sagte sofort ohne lange Nachzudenken an einem Freitag Abend zu. Und sie fand ebensoschnell Helferinnen, die spontan bereit waren kurzfristig zu helfen:
- Fleur-Christine Vitale, Arts & Media Management, der Kunstlogistik kein Fremdwort ist und nun ihre Kenntnisse in einer ganz anderen Praxisumgebung anwenden kann.
- Daniela Krammer, von diveren Logistikveranstaltungen auch bekannt als Saxolady, stellte ihr Saxophon kurz in die Ecke um selbst mit anzupacken und Logistikluft zu schnuppern.
- Sowie (ehemalige) Kursteilnehmerinnen von QuintLog, wie Vesna Jevtic und weitere die namentlich nicht genannt werden wollten.
Das Projekt geht mit Unterstützung von Magdas Essen und deren hilfreichen und freundlichen Mitarbeiter*innen weiter. Wir freuen uns darauf!