Unsere Mitglieder Barbara Ottawa von Hermes Radbot*innen und Clara Felis-Rubey von Heavy Pedals stellen sich täglich dem Thema „Frauen in der (Rad-)Logistik“ und hielten am 28. September 2021 im Rahmen der 2. Nationalen Radlogistik Konferenz, die heuer in Frankfurt in einem hybriden Format stattfand, einen Workshop.
Sie stellten zunächst ihre jeweiligen Betriebe und auch den DamenLogistikClub vor. Es folgte das erste interaktive Element mit der Frage, welche Räder welche Transportkapazitäten haben. Dabei ist zu bemerken, dass gerade Lastenräder quasi unisex sind. Lastenräder können von allen Menschen gefahren werden. Und auch das Ein- und Ausschlichten hat nichts mit Kraft, sondern eher mit Technik zu tun.
Ottawa alias Beo und Felis-Rubey alias Orca gewährten Einblicke in ihre jahrelange Arbeitserfahrung als Radbotinnen und erzählten, wie sie in diese Branche kamen und warum sie gerade bei Hermes Radbot*innen arbeiten, bzw. dort angefangen haben.
Hermes Radbot*innen zeichnet sich durch eine 50:50 Quote von Frauen* und Männern aus, eine Besonderheit in dieser Branche. Der Beruf Radbote ist männlich geprägt und das Vorurteil des Rowdytums besteht nach wie vor. Die Hürde als Frau* in diesem Bereich zu arbeiten besteht, kann aber durch Rolemodels gebrochen worden.
Es entstand eine Diskussion darüber, wie der Beruf und die Dienstleistung attraktiver für Frauen* gestaltet werden könnte. Ein Diskussionsteilnehmer sprach von der Wichtigkeit von sogenannten Eisbrechern und Vorbildern. Ein anderer von kleinen, aber wichtigen Änderungen im Büroumfeld, wie frauengerechte Sanitäreinrichtungen.
Je mehr Radbotinnen auf der Straße sichtbar sind, desto mehr spricht es Frauen* an, dies auch zu tun oder zu ermutigEN.
Der letzte Punkt war die Vorstellung von anderen Netzwerken neben dem DamenLogistikClub: Women in Mobility und Starbma (StarBikeMessengerAssociation). Eine Teilnehmerin nannte noch Women in Cycling, die sich dafür stark machen Frauen* in der Radindustrie zu fördern und zu vernetzen.
Die Themen Kostenwahrheit und Prekariat wurden kurz angesprochen, hätten den Rahmen aber gesprengt.
Es wurde ein Einblick gewährt, der sich auf noch mehr Auseinandersetzung freuen würde.
Die erste Erfahrung mit einem Online Tool auf einer Konferenz zu sprechen war spannend und gleichzeitig etwas komisch, weil kein direkter Austausch möglich war. Vielleicht ist es auch nur eine Frage der Übung.
(c) Clara Felis-Rubey